Die im Memorandum of Understanding von 2019 (MoU) verbundenen e-Health-Standardisierungsorganisationen Austrian Standards International Komitee 238, IHE Austria, GS1 Austria, DICOM Austria und HL7 Austria vertreten die Interessen der Nutzer der jeweiligen Standards und repräsentieren die internationalen Standards auf nationaler Ebene. Die Standards dienen zur Verbesserung der elektronischen Datenkommunikation und semantischen Interoperabilität im Gesundheitswesen.
Die Standardisierungsorganisationen empfehlen die in diesem Dokument genannten Standards zur Nutzung in allen Datenaustauschbeziehungen zwischen IT-Systemen im österreichischen Gesundheitswesen („Digital Health Standards Catalogue Austria“).

Das komplette Dokument findet sich hier:  Digital Health Standards Catalogue Austria 2023.pdf

Basisstandards: Standards von HL7 & DICOM

Die folgenden Standards sind europaweit breit im Einsatz und werden von der EU auf verschiedenen Ebenen und Projekten empfohlen, u.a. myHealth@EU, eHAction (Patient Summary, e-Prescription), EHR-x-F, electronic Product Information (ePI), UNICOM, …
In Österreich werden alle diese Standards verwendet, u.a. in ELGA, in Krankenanstalten sowie im niedergelassenen Bereich.

  • HL7 V2.x (inklusive ISO/HL7 27931:2009)
  • HL7 V3 RIM (Referenzinformationsmodell) : ISO/HL7 21731:2006
  • HL7 CDA Rel. 2: ISO/HL7 27932:2009
  • HL7 FHIR
  • DICOM: NEMA PS3 / ISO 12052 (Parts 1-22)

Profile der Integrating the Healthcare Enterprise (IHE)

IHE definiert domänen- und anwendungsspezifische Profile unter Nutzung der oben angeführten Basisstandards. Ausgangspunkt für die gelisteten IHE Profile sind die 2007 definierten Profile sowie die 27 von der EU zur Verwendung in Ausschreibungen empfohlenen IHE-Domänen und IHE-Profile in der jeweils aktuellen Version:

  • IT Infrastructure (ITI), Patient Care Coordination (PCC), Patient Care Device (PCD), Radiology Technical Framework (RAD), Pathology and Laboratory Medicine (PaLM), Pharmacy (PHARM)
  • Besonders sei hingewiesen auf die Regulation (EU) 2015/1302 „IHE-Profile, auf die bei der Vergabe öffentlicher Aufträge Bezug genommen werden kann“

Terminologien

Die Nutzung von einheitlichen Terminologien ist das Bekenntnis zur standardisierten und gemeinschaft­lichen Erfassung von Gesundheitsdaten, um Behandlung, Interoperabilität und Forschung zu unterstützen.

SNOMED CT ist die Terminologie, die zukünftig strategisch überall dort eingesetzt werden soll, wo sich nicht bereits andere Terminologien in Österreich breit durchgesetzt haben. Durch die Fähigkeit, beliebige Mappings zu anderen Terminologien herzustellen, eignet sich SNOMED ideal als Brückenterminologie (z.B. Allergiedokumentation, Mikroorganismen etc.). Die Nutzung von SNOMED CT wird von der EU empfohlen und ist in den SNOMED-Mitgliedsländern, zu denen neben Österreich auch Deutschland und Schweiz gehören, kostenlos.

Der internationale Terminologie-Standard LOINC wird ebenfalls explizit empfohlen, vor allem für die Codierung von Laborergebnissen. Daneben wird eine Reihe weiterer Terminologien empfohlen, die in den Österreichischen HL7 CDA Implementierungsleitfäden referenziert werden: ASP-Liste, ATC, APPC, HL7 Vocabulary, WHO Family of International Classifications (WHO-FIC incl ICD-11, ICF), ICPC-2, UCUM, …

Die in eHealth Projekten verwendeten Terminologien sollen über einen zentralen nationalen Terminologieserver in einheitlicher Form bereitgestellt und einfach zugänglich gemacht werden.

Identifikation, Kennzeichnung von Produkten sowie die Gestaltung von Versorgungsprozessen

Da die Abgrenzung zwischen eHealth-Systemen und klassischen Warenwirtschaftstools immer mehr verschwimmt, werden folgende Standards bzw. Prozessgestaltungen zur verbesserten Interoperabilität empfohlen:

  • Integtration und Verarbeitung von weltweit akkreditierten und anerkannten Identifikaitions- und Kennzeichnungsstandards (UDI) von GS1, HIBCC, ICCBBA und IFA - zumal diese in Europa für die Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten und IVDs (gilt auch für Stand-Alone-Software) verpflichtend sind (siehe neue Verordnungen für Medizinprodukte und IVDs und die zugehörigen Übergangsfristen)
  • Sukkzessive Integragtion von ISO-IDMP zur Identifikation und Beschreibung von Arzneimitteln (“Medicinal Products“) - Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sowie die AGES sind dabei diese Standards umzusetzen, denn die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 520/2012 der Kommission (Artikel 25 und 26) verpflichtet die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die ISO-IDMP-Standards zu verwenden.
  • Verwendung von Standards zur Synchronisation von Produkt-Katalogen, für die Automatisierung von Bestell-/Liefer-/Zahlungsprozessen und zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit – z.B. GS1 GDSN für die Synchronisation von marktspezifischen Produktdaten, GS1 EDI für effiziente Geschäftsprozesse


Dieses "Set of Standards" wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden

  • Keine Stichwörter